Togrims Tagebuch, Auszug 43
28. Kythorn
Gilchrist kann sich mit seinen übernatürlich Reflexen gerade noch vor dem Blitze speienden Drachen in Sicherheit bringen. Hoobert ist so verstört, dass er sich in einer Ecke der Höhle verkriecht, wo er sich erst einmal nicht wegbewegen wird.
Der Rest von uns steht derweilen noch überrascht weiter hinten in der Höhle, als sich plötzlich ein Felsbrocken von der Höhlendecke löst und uns fast unter sich begräbt: Aus einem Loch dahinter erscheint der andere blaue Drache, der sofort zum Eingang der Höhle fliegt. Wir sind umzingelt.
Es kommt aber noch nicht unmittelbar zum Kampf. Stattdessen versuchen wir zu verhandeln, schließlich wollen wir ja nur ein bisschen läppisches Pfeifenkraut. Bestimmt findet sich etwas zum Tauschen. Aber die Drachen sind unempfänglich für unsere Reichtümer. Weder permanenten Eiswürfeln, noch die Pfanne des ewigen Hühnchen-Geschmacks, noch meine äußerst seltende Vampirasche kann sie zufrieden stellen. Was sollen wir denn noch anbieten?
Die Drachen werden der Verhandlung schnell müde, und es kommt doch zum befürchteten Kampf. Der ist so kurz wie brutal. Felgolos verwandelt sich in seine Drachengestalt, aber kann sich nur mit Mühe gegen die beiden chromatischen Drachen wehren. Mehrere Blitzattacken setzen uns massiv zu. Eine Windhose weht Lilleni Wüstensand in die Augen und macht sie fast kampfunfähig.
Mir gelingt es kurzzeitig einen der beiden unter einer unsichtbaren Kuppel einzusperren, bevor er sich mit unerwarteter Geschwindigkeit einfach durch den Boden gräbt und mich mit einer weiteren Blitzattacke fast umbringt.
Trotzdem setzen wir den beiden gemeinsam so sehr zu, dass sie schließlich doch reißaus nehmen.
Wir sind schwer angeschlagen, wollen aber doch die Gelegenheit nutzen, und beginnen den Drachenhort im Bauch des umgedrehten Schiffes zu plündern. Neben den Reichtümern liegt ein riesiger, angenagter, halb verwester Wurm. Der Gestank ist atemberaubend, im wahrsten Sinne des Wortes.
Glücklicherweise scheint Ean zu wissen wo er suchen muss, und so gelingt es uns mit allen widrigen Umständen das Pfeifenkraut schnell zu lokalisieren. Nebenbei fallen uns auch noch diverse andere nützlich Gegenstände in die Taschen.
Bevor die Drachen zurückkehren können (oder andere Überraschungen drohen) teleportieren wir uns mit Eans Helm schnurstraks in… einen Pferdestall? Wie kommen wir in einen Stall? Ist das etwa Mirabar?
Egal. Ich lasse mich erschöpft auf einen Heuballen fallen, nur um unsanft auf den Planken eines Schiffes aufzuschlagen. Ist das ein Piratenschiff? Mitten in einem Sturm? Was machen wir hier? Wind und Wasser peitschen über Deck, unfreundlich dreinsehenden Gestalten starren uns ungläubig an…
Und dann landen wir plötzlich im Teleportationszirkel von Neverwinter. Die Empfangsdame ist kurz verwirrt warum hier fünf klatschnasse Gestalten in ihrem Zirkel liegen. Als sie uns erkennt nimmt sie seufzend ihr Buch wieder in die Hand als wäre nichts geschehen. Auch wir wollen nicht darüber sprechen, was gerade passiert ist.
Wenigstens Felgolos ist glücklich und steckt sich sofort seine Pfeife an. Darauf hat er wohl lange gewartet.
29. Kythorn
Nachdem wir vorerst keine weiteren Aufgaben haben, nutzen wir die Zeit, um uns mit allem auszustatten, was uns bei der nächsten Konfrontation mit einem blauen Drachen helfen könnte. Wir kaufen alle Blitzresistenz die wir finden können, aber erstehen auch noch einige andere interessante Gegenstände. Man scheint uns inzwischen zu kennen, und alle sind hilfsbereit, in der vagen Hoffnung, dass wir die verfahrene Situation mit den Riesen in Ordnung bringen könnten. Hoffentlich können wir den Erwartungen gerecht werden.
Gegen Abend kontaktiert uns Uthor und bittet uns zurück zum Maelstrom. Die Riesen sind zuversichtlich, dass sie Iymriths Hort gefunden haben: In der Wüste östlich von Ascore, unweit des Schauplatzes unsere gestrigen Drachenbegegnung, liegt ein uraltes Amphitheater. Dort lauere Imyrith, und es erscheint unwahrscheinlich, dass sie nicht mit einem Angriff rechnet. Angeblich kann sie an ihrem Hort sogar das Wetter kontrollieren.
Die Sturmriesen sind fest entschlossen morgen anzugreifen. Sie würden sich freuen, wenn wir ihnen beistehen. Und genau das werden wir tun.