16. Februar 2019

Togrims Tagebuch, Auszug 20

Tarsakh 7, 1494 DR

In der Hoffnung weniger schnell verfolgt zu werden, werfen wir die Rüstungsstück-Wünschelrute in den Fluss, der praktischerweise in der Nähe fließt. Hoffentlich haben die Feuerriesen keine Rüstungsstück-Wünschelruten-Wünschelrute.

Harshnag willigt ein, uns auf dem Rüstungsteil wie auf einem Schlitten hinter sich herzuziehen. So sind wir sogar schneller als zu Fuß.

Während ihrer Nachtwache stellt Lilleni fest, dass sich ihr Bogen plötzlich seltsam warm anfühlt. Wir mutmaßen, dass er etwas von der Essenz der Feuerriesen angenommen hat, die wir heute besiegt haben?

Tarsakh 8, 1494 DR

Wir machen weiter gut Strecke und erreichen in den Abendstunden Mirabar. Die Wache am Tor ist neugierig was es mit dem großen Metallteil auf sich hat. Ich erkläre. Unsere Befürchtung, dass die Zwerge uns abweisen würden, wird nicht bestätigt. Stattdessen möchte man das Rüstungsteil sofort zu den Schmieden befördern. Wir willigen ein, und dürfen dann auch die Stadt betreten. Harshnag, der offenbar auch nicht gut auf die Zwerge zu sprechen ist, bleibt vor den Toren.

Innerhalb der Mauern fällt uns als erstes auf, wie reich Mirabar eigentlich ist. Die Fassaden sind prunkvoll, Fenster bestehen aus Kristall, selbst die Rüstungen der Stadtwache sind mit Edelsteinen besetzt. Außerdem fällt auf, dass es für eine Zwergenstadt überraschend zwergenarm ist. Wir erfahren bald, dass die Zwerge die unterirdischen Teile der Stadt bevorzugen.

Wir finden eine Taverne, den Feuerhammer. Auch hier sieht man wenig Zwerge im (außerordentlich gut beheizten) Gastraum. Die warme Luft wird offenbar direkt aus den Schmieden nach oben geleitet. In der Tarverne gibt es ein Portal, dass direkt in die Minen tief unter der Stadt führt. Dort gibt es wohl einen zweiten Gastraum, dann auch mit Zwergen.

Wir genießen aber erst mal hier oben ein gutes Essen und verbringen eine Nacht in ungewohnt luxuriösen Zimmern.

Tarsakh 9, 1494 DR

Wir beschließen dem Haus der Marschalls einen Besuch abzustatten. Dort können wir wohl herausfinden, was aus dem Rüstungsteil der Feuerriesen geworden ist.

Auf dem Weg erwartet mich eine Überraschung: Auf einem Wagen steht ein Gnom, der mir fast zum Verwechseln ähnlich sieht: Mein Bruder Laquart!

Wir haben uns viele, viele Jahre nicht mehr gesehen. Er arbeitet - wie es auch für mich vorgesehen war - in der Waffenhandlung meiner Familie. Und in deren Auftrag ist er auch hier in Mirabar, ist aber jetzt über den Winter hier gestrandet. Wir tauschen uns über die letzten Jahre aus. Er erzählt mir, dass er als zweites Standbein mit dem Bierbrauen angefangen hat. Ob wir einmal kosten mögen? Wir könnten ein frisches Fass öffnen.

Ean – von diesem Angebot völlig euphorisch, obwohl er ja eigentlich enthaltsam sein sollte – schlägt den Zapfhahn so heftig in das Fass, dass dieses prompt in zwei Teile bricht. Eine Flut aus Bier ergießt sich über den Wagen – und spült dabei (berichtet man mir später) einen Beutel vom Wagen. Darin befindet sich eine seltsame Kollektion von verschiedensten Wertgegenständen (Diebesgut?) sowie eine mysteriöse Karte, auf der scheinbar Portale eingezeichnet sind. Unsere Neugier ist geweckt.

Laquart bestreitet, dass die Tasche im gehört. Ich weiß nicht ob ich es glauben soll. Wir sind zwar nie enge Freunde gewesen, aber für einen Dieb halte ich meinen Bruder eigentlich auch nicht…

Wir beschließen die Karte zu behalten, und den Rest des Beutels auch beim Marschall abzugeben. Vielleicht findet sich so ja ein Besitzer, der uns mehr verraten könnte.


Im Haus des Marschalls herrscht die örtliche Bürokratie, und es fällt uns erst nicht ganz leicht mit unserem Wunsch Gehör zu finden. Aber dann ruft man schließlich sogar Selin Ramur, den Marschall höchstpersönlich. Aus unklaren Gründen ist dieser höchst defensiv und möchte nicht einmal anerkennen, dass wir die ursprünglichen Besitzer des Feuerriesen-Artefakts seien. Erst als wir ihm versichern, dass wir es keinesfalls zurück haben wollen, taut er etwas auf. Wir einigen uns auf einen Deal: Die Zwerge dürfen das Artefakt behalten, aber wir wollen informiert werden, wenn sie etwas Interessantes herausfinden.

Den Beutel geben wir auch ab. Auch hier versichert man uns, dass man uns informieren werde, wenn sich ein Besitzer findet.


Eigentlich haben wir jetzt alles Wichtige erledigt. Aber die Vorstellung schon wieder Nachts im Freien (und Kalten) übernachte zu müssen bewegt uns noch eine Nacht hier zu verbringen.

Wir benutzen das Zwergenportal im Feuerhammer um den unterirdischen Teil der Stadt zu besuchen. Dort finden sich auch die interessanteren Geschäfte für den kundigen Abenteurer. Ich erstehe ein Ring, der es mir erlauben sollte weiter und höher zu springen. Ich sehe da Potential.

Tarsakh 10 - 15, 1494 DR

Wir verlassen Mirabar und reisen weiter nach Norden, zum Auge des Allvaters. Die Reise verläuft weitestgehend ereignislos.

Tarsakh 16

Es ist nicht mehr weit. Die Landschaft ist karger und eisiger geworden. Als wir eine Gletscherschlucht durchqueren, geraten wir in einen Hinterhalt. Einige (Eis-)Goblins greifen uns von oben an und bewerfen uns mit (magischen?) Eiszapfen. Ein paar Gargoyles gibt es auch noch.

Der Kampf ist relativ kurz. Die Goblins glauben die überlegen Position zu haben, aber Harshnag hebt Ean und mich mühelos auf den Rand der Schlucht, während Lilleni und Gilchrist von unten schießen. Die Goblins hatten nie eine Chance…

Als wir den letzten Goblin besiegen, erscheint uns der Kopf eines großen blauen Drachens, der uns ominös droht, dass er auf uns gewartet habe.


Wir ziehen weiter, und sehen – hinter einem Pfad mit Abgrund auf beiden Seiten – den Eingang des Tempels. Das Auge des Allvaters. Die Dimensionen sind atemberaubend.

Was wir auch sehen sind Barbaren die mit einem kleinen Wyrmling (klein ist hier relativ) den Eingang bewachen. Wir schmieden einen durchaus elaborierten Plan, wie Lilleni, Gilchrist und ich uns von hinten anschleichen, während Ean und Harshnag den direkten Weg nehmen. Das Anschleichen funktioniert. Der Versuch die Barbaren einzuschüchtern und einen Kampf zu vermeiden nicht.

Der Wyrmling zieht sich in den Tempel zurück, aber die Barbaren greifen an. Harshnag wirft sie beide in den Abgrund. Auch sie hatten nie eine Chance…