12. Januar 2019

Togrims Tagebuch, Auszug 17

Ches 3, 1494 DR

Wir setzten unsere Flussfahrt noch ein letztes Mal fort, bis wir gegen Mittag einige Hügel erreichen, die links und rechts den Fluss säumen. Auf einer Flussseite steht ein alter steinerner Turm. Schon aus der Ferne sehen (und hören) wir Orks die am Turm ein aus unklaren Gründen ein mittleres Spektakel veranstalten; einige versuchen sogar den Turm zu erklimmen. Wir können nicht erkennen was genau passiert und beschließen den Turm zu vermeiden und auf der anderen Seite zu Fuß weiter zu gehen. Unser zuverlässiges Floß lassen wir den Fluss weitertreiben.

Als wir auf der anderen Seite oben am Hügel ankommen, sehen wir was passiert: Die Orks attackieren einen (scheinbar lebendigen) Baum, der im Turm eingesperrt ist. Mit um sich schlagenden, aus den Fensteröffnungen ragenden Ästen versucht er die kletternden Orks abzuwehren, mit mäßigem Erfolg. Lilleni kann das nicht mit ansehen und plädiert, dass wir einschreiten.

Das tun wir. Der letzte überlebende Goblin flieht zurück in den Wald.

Der Baum ist dankbar. Seinen Namen kann er uns aber nicht verraten, offenbar kann er sich selbst nicht mehr erinnern. Er habe viele viele Jahre geschlafen, bis er plötzlich in diesen Mauern aufgewacht sei. Ob wir ihn vielleicht befreien können, fragt er, es gäbe auch eine Belohnung für uns.

Wir versuchen es, und es gelingt uns in der Tat den schon maroden Turm zum Einsturz zu bringen. Der Baum hält was er verspricht: Unter seinen Wurzeln ist eine Kiste vergraben, in der wir einen Driftglobe finden; eine magische, schwebende Kugel die auf Kommando taghelles Licht erzeugen kann. Die magische Formel lautet „Osram“, wer sich auch immer das ausgedacht hat…


Wir setzen unsere Reise nach Neverwinter fort, jetzt zu Fuß, und erreichen die Stadt spät abends. Wir kehren in der Taverne Bogenschütze in der Flasche ein.

Gilchrist erspäht angeblich wieder die verdächtige Gestalt (aus Triboar und Longsaddle). Nachdem uns aber ja schwerlich jemand bei unserer Reise überholt haben kann, bin ich zunehmend skeptischer. Wie zufällig ist dann auch wieder niemand mehr zu sehen, sobald wir nachsehen…

Wir freuen uns erst einmal auf eine warme Mahlzeit, Bier und ein Bett. Aber einem wird ja nichts gegönnt: eine Halbling-Dame, die sich als Mitglied von Xanathars Gilde vorstellt, bittet uns vor die Tür. Sie habe schon auf unsere Ankunft gewartet. Über der Stadt befände sich eine Wolkenstadt der Wolkenriesen (und tatsächlich, eine der Wolken über der Stadt wirkt bei genauerer Betrachtung äußerst verdächtig). Sie könne uns nicht mehr sagen, aber wir müssten unbedingt jetzt sofort eine Adresse im nördlichen (weniger angesehenen) Teil der Stadt aufsuchen. Ja, es müsse unbedingt jetzt sofort sein…

Wir willigen wenig begeistert ein. Und wie kann es anders sein: Es handelt sich um einen Hinterhalt. Nur dass die Hinterhaltenden so viel Ahnung von einem Hinterhalt haben, wie ein Goldenfielder vom Nutzen einer Mauer. Dennoch müssen wieder Leute sterben, bevor sich der Rest des traurigen Haufens geschlagen gibt.

Und bevor zu allem Überfluss Bambra Gallagher auftaucht (die Ean ursprünglich in Waterdeep als Ansprechparterin von Xanathars Gilde genannt wurde). Der Hinterhalt sei ein Test gewesen, wir hätten bestanden. Und jetzt würde uns die große Ehre zu Teil, einen Auftrag der Gilde annehmen zu dürfen.

An diesem Punkt habe ich die Schnauze voll und kehre in unsere Taverne zurück. Zum Glück hat die Küche noch Essen übrig.


Als der Rest auch zurückkehrt – es ist jetzt schon weit nach Mitternacht – berichten sie vom Rest des Gesprächs:

Xanathars Gilde hat eine Botschaft der Wolkenriesin Olthana erhalten (verfasst von der Hofmeisterin Balakar). Darin wird um ein Gespräch gebeten, um Frieden zwischen den Wolkenriesen und den „kleinen Völkern“ zu schließen. Außer den beiden genannten Riesen, seien alle anderen aber auf Krieg aus. Deswegen wird um ein möglichst diskretes Treffen in der Wolkenstadt gebeten. Xanathars Gilde ist aber nicht sicher, ob den Angaben Glauben geschenkt werden kann, und möchte deshalb das einige unerschrockene Abenteurer (offenbar wir) diese Audienz wahrnehmen, sich aber vorher in der Wolkenstadt umsehen, um weitere Informationen zu sammeln.

Wir willigen ein. Als Dank bekommen wir einen Schrumpfkopf zugesteckt (Instruktor Thulahk), den wir mitnehmen sollen. Er soll uns überwachen und „bewerten“. Ich darf ihn nicht in meine Käseschachtel stecken.

Ches 4, 1494 DR

Beim Frühstück erwartet mich ein Brief (Seite 1, Seite 2) von Professorin Trisli aus Yartar. Die Barden haben meine kleine Anfrage zur aktuellen Riesen-Situation beantwortet.

Wir brechen auf zu unserer Mission. Xanathars Gilde ist immerhin kompetent genug unsere Infiltration zu organisieren: Wir werden in einer Art Ballon über der Wolkenstadt abgeworfen und landen mit Federfall im Garten der Stadt.

Die Stadt besteht aus drei Inseln. Wir landen in den Türmen der Unterbringung, in denen sich neben dem Garten noch die Baracken, die Küche, und das Zimmer von Balakar befinden sollen.

Wir geben uns große Mühe unentdeckt zu bleiben, ich werde sogar für eine Weile unsichtbar. Die Insel entpuppt sich aber als unerwartet verlassen.

Wir finden Balakars Zimmer. In einer Schublade entdecken wir – neben langweiliger Buchaltung – gut versteckt einige Giftphiolen, in Riesengröße. Und im benachbarten Turm: Ein toter Riese. Eventuell vergiftet. Alles sehr mysteriös.

Die Küche finden wir auch. Sie ist von einer ganzen Mannschaft – oder eher Goblinschaft – von Köchen bevölkert. Es gelingt uns, einen der Goblins zu verhören, aber er erzählt wenig nützliches. Wir müssen uns wohl selbst weiter umsehen. Und beginnen im benachbarten Speisesaal, wo wir gleich zwei Höllenhunde entdecken, und sie uns. Es gelingt uns aber, sie unschädlich zu machen.